426 kB Beschluss
Erstellt am:
21.07.2025 (13:25:59)
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Die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) bittet die Bundesregierung,
1. eine umfassende historische Aufarbeitung der AIDS-Katastrophe der 1980er- und 1990er-Jahre zu initiieren, die die Perspektiven der besonders betroffenen Gruppen in den Mittelpunkt stellt. Die Aufarbeitung soll die psychologischen Folgen für diese Be-troffenen bis in die Gegenwart hinein differenziert untersuchen, auch im lichte der ge-sellschaftlichen und politischen Reaktionen auf die HIV- und AIDS-Pandemie in Deutschland. Dabei soll auch den Unterschieden zwischen den ostdeutschen sowie westdeutschen Bundesländern Rechnung getragen werden, etwa im Bereich der Ge-sundheitspolitik und der gesellschaftlichen und medialen Rezeption;
2. die finanzielle Förderung bestehender Projekte zur Erinnerungskultur und Gedenkar-beit auszuweiten sowie neue Projekte zu entwickeln und zu fördern, die die Geschich-te der AIDS-Katastrophe aufarbeiten und die Erfahrungen der Opfer sichtbar machen. Insbesondere sollen Gedenkorte, Ausstellungen und Bildungsinitiativen geschaffen bzw. unterstützt werden, die die Erinnerung an die Opfer der Katastrophe wachhalten und deren Geschichte in die öffentliche Bildung integrieren;
3. eine enge Zusammenarbeit mit historischen Instituten, Forschungseinrichtungen und den Selbstorganisationen von Betroffenen wie bspw. Archiven zu gewährleisten, um eine differenzierte und respektvolle Aufarbeitung der AIDS-Krise zu ermöglichen, so-wie die Entwicklung und die Rolle der Selbsthilfe zu dokumentieren. Damit soll der Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft gefördert werden.
4. Die GFMK bittet die Konferenzen der Gesundheits-, Kultus- und Bildungsministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder, sich mit den Anliegen des Be-schlusses zu befassen und diese in ihren jeweiligen Strukturen zu unterstützen und zu befördern.
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